Die Rechtsschutzversicherung
Recht bekommen kann teuer werden – Warum die Rechtsschutzversicherung so wichtig ist
Wofür benötige ich eine Rechtsschutzversicherung?
Im Laufe des Lebens kann es bei Ihnen aus verschiedenen Gründen zu einem Rechtsstreit kommen. Dieser kann zu einer ernsthaften finanziellen Belastung werden, insbesondere, wenn die Prozesskosten das verfügbare Budget übersteigen. Um sich im Fall der Fälle auf einen Anwalt Ihres Vertrauens verlassen zu können, ohne die Kosten eines Rechtsstreites fürchten zu müssen, bietet die Rechtsschutzversicherung eine ideale Absicherung.
Mit einer Rechtsschutzversicherung sind Sie in der Lage, flexibel auf jede Form eines Rechtsstreites zu reagieren. Werden Sie von einem gegnerischen Anwalt in einem Prozess in eine Situation gebracht, in der Sie mit Ihrem Anwalt vor Gericht erscheinen müssen, um eine Klage abzuwehren, oder ggf. sogar eine eigene Klage anzustrengen, hilft die Rechtsschutzversicherung, die Prozesskosten, die Prozessnebenkosten und die Kosten Ihres Anwaltes zu tragen. Somit brauchen Sie sich vor Gericht nur noch um den Gegenstand der Klage zu kümmern und nicht mehr um die finanzielle Absicherung des Prozesses.
Kostenrisiko Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung schützt die versicherten Personen vor dem Kostenrisiko eines Rechtsstreits, denn außer den Kosten für einen Rechtsanwalt kommen zudem noch im ungünstigsten Fall die Kosten der Gegenpartei sowie Gerichtskosten hinzu.
Was bedeutet der Begriff Kostenrisiko?
Unter dem Begriff Kostenrisiko ist das finanzielle Risiko einer Prozesspartei (Versicherungsnehmer einer Rechtsschutzversicherung) zu verstehen, welches ihn im Falle eines für ihn verlorenen Prozesses (Verfahrens) zusätzlich finanziell belastet. Die Praxis besagt: Im Falle eines verloren gegangenen Prozesses (Verfahrens) hat der Kläger oder Beklagte die anfallenden Kosten der Gegenpartei zu tragen, das betrifft alle angefallenen Kosten für einen Rechtsanwalt, eventuelle Sachverständige sowie Gerichtskosten. Aus diesem Grunde hat man ohne passende Rechtsschutzversicherung ein enormes Kostenrisiko.
Was bedeutet das Kostenrisiko als Versicherungsnehmer?
Außer den eigenen Kosten für einen Rechtsanwalt müssen zudem die anfallenden Kosten und Auslagen der Gegenpartei berücksichtigt werden (z.B. Gerichtskosten, Kosten für Sachverständige, Gutachter oder Zeugenaufwendungen).
Hierbei besagt eine entsprechende Faustregel: Als Veranschlagung wird von einem Kostenrisiko ausgegangen, welche sich über zwei Instanzen erstreckt (einschließlich Berufungsinstanz). Alle Streitigkeiten, welche einen Streitwert von bis zu 8.000 Euro beinhalten liegen in aller Regel unter den Kostenaufwendungen für Anwaltskosten, Gerichtskosten sowie weiteren Auslagen (z.B. Zeugen, Gutachter usw.). Im Rahmen einer bestehenden Rechtschutzversicherung wird das entsprechende Kostenrisiko eines Verfahrens durch den jeweiligen Versicherungsanbieter getragen, wodurch Sie als Versicherungsnehmer ausreichend abgesichert sind.
Arbeitsrechtsschutz / Berufsrechtsschutzversicherung
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Da auch im Bereich der Rechtsschutzversicherungen Unterschiede bezüglich der Einschlüsse der Tarife bestehen, ist Ihnen zu einer Prüfung der Tarife geraten. So sind beispielsweise weitere Familienmitglieder kostenfrei über die Rechtsschutzversicherung mitversichert, um im Falle einer Klage eine geeignete Absicherung der Kosten für Ihre Familie zu besitzen und sich vor Gericht ganz auf die Leistungen von einem Anwalt zu stützen.
Arbeitsrechtsschutzversicherung bietet einen wichtigen finanziellen Schutz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Falle rechtlicher Auseinandersetzungen mit ihrem Arbeitgeber.
- Es gibt viele Gründe weswegen Sie mit Ihrem Arbeitgeber in Streit geraten können. Das kann teuer werden. Hier übernimmt eine Berufsrechtsschutzversicherung die Kosten für den Anwalt.
- In der ersten Instanz tragen im Streitfall beide Parteien Ihre eigenen Kosten. Unabhängig ob sie gewinnen oder verlieren. Die Arbeitsrechtsschutzversicherung übernimmt Ihre Kosten, egal wie der Streit ausgeht.
- Der Arbeitsrechtsschutz wird in der Regel mit einer Privatrechtsschutzversicherung abgeschlossen.
- Wartezeit: Es gibt eine 3-monatige Wartezeit. Daher sollte die Arbeitsrechtsschutzversicherung schon weit vor dem Streitfall abgeschlossen worden sein.
Für wen ist eine Arbeitsrechtsschutzversicherung sinnvoll?
- Angestellte / Arbeitnehmer
- Beamte
- Angestellte des Öffentlichen Dienstes
Für Unternehmer, Selbständige und Geschäftsführer gibt es gesonderte Modelle der Rechtsschutzversicherung.
Wann zahlt die Arbeitsrechtsschutzversicherung?
- Streitigkeiten zum Arbeitsvertrag (Mutterschutz)
- Widerspruch gegen Kündigung, Arbeitszeugnis oder Abmahnung
- Mobbing, Diskriminierung, Beleidigung oder Übergriffe am Arbeitsplatz
- Ausstehende Lohnzahlungen – wie z.B. Gehalt, Überstunden, Urlaubsabgeltung, Weihnachtsgeld
- Fehler in Beurteilungen
Holen Sie sich eine Deckungszusage des Versicherers ein, wenn sie einen Rechtsfall vorliegen haben. Diese Deckungszusage können Sie selbst einreichen oder Sie beauftragen Ihren Anwalt (dieser wird aber ein Honorar berechnen)
Was zahlt der Arbeitsrechtsschutz?
Je nach Tarifvariante werden diese Kosten übernommen, wenn Sie gegen Ihren Arbeitgeber klagen:
- eigene Anwaltskosten
- Gerichtskosten
- Kosten für den Gerichtsvollzieher
- Kosten für Schlichtungsverfahren und Schiedsverfahren
- Kosten für eine Mediation
- Gelder für Zeugen
- Kosten für Gutachten
Nicht übernommen wird:
- Rechtsstreit aus rechtswidriger- oder vorsätzlicher Handlung (z.B. Diebstahl)
- Ein Rechtsstreit aus Kollektivarbeitsrecht
Vorteile
- Finanzielle Sicherheit: Übernahme der Kosten für Anwälte, Gerichtsverfahren und andere Gebühren, die im Rahmen eines Rechtsstreits anfallen.
- Rechtliche Expertise: Zugang zu spezialisierten Anwälten, die im Arbeitsrecht erfahren sind.
- Verhandlungsmacht: Stärkung der Verhandlungsposition von Arbeitnehmern gegenüber ihrem Arbeitgeber durch die Unterstützung professioneller Rechtsberatung
Prüfen Sie Ihren gewünschten Tarif genau:
- Klären Sie, ob auch eine allgemeine Rechtsberatung eingeschlossen ist.
- Klären Sie, die Versicherungssummen bzw. Deckungssummen.
- Klären Sie, ob Sie Ihren Anwalt selbst aussuchen dürfen.
- Achten Sie auf eine kostenfreie Telefonberatung um sich von einem Fachanwalt der Versicherung vorab inhaltlich beraten zu lassen.
Auswahl der richtigen Versicherung
Bei der Auswahl einer Arbeitsrechtsschutzversicherung ist es wichtig, die Angebote verschiedener Anbieter zu vergleichen und darauf zu achten, dass die Police den individuellen Bedürfnissen entspricht. Berücksichtige dabei:
- Prämienhöhe: Wie viel kostet die Versicherung jährlich?
- Selbstbeteiligung: Gibt es einen Betrag, den du im Schadensfall selbst tragen musst?
- Leistungsumfang: Deckt die Versicherung alle für dich relevanten Rechtsbereiche ab?
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FAQ zur Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung bietet finanzielle Unterstützung bei rechtlichen Auseinandersetzungen. Sie übernimmt in der Regel die Kosten für Anwälte, Gerichtsverfahren, Gutachten und manchmal auch die Kosten der Gegenseite im Falle einer Niederlage.
Es gibt verschiedene Arten von Rechtsschutzversicherungen, darunter:
– Privatrechtsschutz für private Streitigkeiten
– Berufsrechtsschutz für arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen
– Verkehrsrechtsschutz für rechtliche Probleme im Straßenverkehr
– Wohnrechtsschutz für Miet- und Immobilienangelegenheiten
– Familienrechtsschutz speziell für familienrechtliche Streitigkeiten
Obwohl die genauen Ausschlüsse von der Police abhängen, schließen die meisten Versicherungen in der Regel folgende Bereiche aus:
– Vorsätzlich begangene Straftaten
– Streitigkeiten, die vor Abschluss der Versicherung begonnen haben
– Oft auch Erbstreitigkeiten oder Scheidungen
Bei der Auswahl sollten Sie auf folgende Punkte achten:
– Deckungssumme: Die Höhe, bis zu der Kosten übernommen werden.
– Selbstbeteiligung: Der Betrag, den Sie im Schadensfall selbst zahlen müssen.
– Wartezeiten: Zeiträume, in denen noch kein Versicherungsschutz besteht.
– Leistungsumfang: Welche rechtlichen Bereiche und Streitigkeiten abgedeckt sind.
Ja, bei vielen Verträgen gibt es Wartezeiten, bevor der Versicherungsschutz greift. Diese variieren je nach Versicherungsart und -gesellschaft, übliche Wartezeiten liegen zwischen 2 und 3 Monaten, können bei Arbeitsrechtsschutz jedoch auch länger sein.
Die Selbstbeteiligung kann je nach Tarif und Anbieter variieren. Oft können Sie bei Abschluss Ihrer Versicherung wählen, ob und in welcher Höhe eine Selbstbeteiligung anfällt. Eine höhere Selbstbeteiligung führt in der Regel zu einem niedrigeren Versicherungsbeitrag.
Ja, Sie können Ihre Rechtsschutzversicherung kündigen. Die Kündigungsfristen und -bedingungen sind im Versicherungsvertrag festgelegt. Üblich sind Kündigungsfristen von einem Monat zum Ende des Versicherungsjahres. Nach einem Schadensfall haben Sie und die Versicherungsgesellschaft oft ein außerordentliches Kündigungsrecht.
Im Schadensfall sollten Sie umgehend Ihre Rechtsschutzversicherung kontaktieren und den Fall melden. Die Versicherung informiert Sie dann über die weiteren Schritte, wie die Auswahl eines Anwalts und die Übernahme der Kosten.
Hoffentlich hilft Ihnen diese Übersicht weiter. Wenn Sie spezifischere Fragen haben, stehe ich gerne zur Verfügung!